"Mein Kopf sackte aufs Lenkrad. „Krebs, Vollnarkose, Kind im Bauch, Chemo, Spritzen, ein Baby“. Das war das Einzige, was ich denken konnte. So saß ich in meinem Wagen. Minutenlang. Ich kam mit dem, was man mir gerade mitgeteilt hatte, einfach nicht klar. Schwanger! In der 29. Woche! „Das kann gar nicht sein“, sagte ich der Frauenärztin. Vielleicht habe ich auch gebrüllt. In der Chemotherapie war das doch unmöglich, oder? Es musste davor passiert sein. Vor den drei Operationen, in denen man mir einen Tumor aus der Brust entfernte. Vor den Bestrahlungen, nach denen ich mich so kaputt fühlte, wie nie zuvor in meinem Leben. Da war mein Baby schon in mir." ...
Was habe ich meinem Kind bloß angetan? Krebs, schwere OP´s an beiden Brüsten, Vollnarkose,Chemo, Strahlen und all die furchtbaren Schmerzen. Das war das Einzige, was ich denken konnte. Gerade hatte ihre Ärztin das eigentlich Unmögliche festgestellt: "Maren, Sie sind schwanger - trotz der monatelangen Krebstherapie." ...
Schwanger im sechsten Monat - das kann doch gar nicht sein!", sagt Maren Brüsemeister (44) aus dem niedersächsischen Wedemark und schaut ihre Frauenärztin ungläubig an. Doch nach der Untersuchung gibt es keinen Zweifel mehr: Maren wird in 11 Wochen ein kleines Mädchen bekommen - und das trotz der monatelangen agressiven Krebstherapie...
Das Buch "Die Löwenstarke" erzählt zwei Geschichten in einer. Die Autorin beschreibt ihre eigene Brustkrebserkrankung. Um diese Geschichte mit etwas Abstand besser erzählen zu können, hat sie sich aber für die Hauptfigur Sina entschieden. Sina steht mit 41 Jahren, verheiratet und mit zwei Söhnen mitten im Leben, als sie die Diagnose Brustkrebs erhält. Sie steckt gerade in einem großen Kunstprojekt anlässlich des 700-jährigen Stadtfestes ihrer Heimatstadt Langenhagen, dessen Vorstellung sie organisiert. Die Autorin beschreibt sehr gut lesbar, wie sich die Untersuchungen, Ergebnisse und Behandlungen für sie anfühlen und welche Veränderungen sich durch die Krankheit in ihrem Leben ergeben. Kurz nachdem Sina mit dem zweiten Teil der Therapie - der Bestrahlung - begonnen hat, stellt sich heraus, dass sie seit der Diagnosestellung unbemerkt schwanger war. Somit ist sie etwa in der circa 29.Schwangerschaftswoche. Daraufhin bricht sie die weiteren medizinischen Maßnahmen ab. Von nun an geht es darum, ob dieses kleine Wesen in ihrem Bauch eine Chance hat...
Wenn Maren Brüsemeister ihre kleine Tochter auf dem Arm hält, mit ihr tobt und gemeinsam mit der Kleinen die Welt entdeckt, kann sie ihr Glück kaum fassen. Denn dass Lia vor zweieinhalb Jahren völlig gesund zur Welt kam, ist für die gelernte Buchhalterin novh immer ein Wunder. "Die Umstände, unter denen ich schwanger wurde, hätten unglücklicher nicht sein können", erinnert sich die 44-Jährige....
Chemotherapie mit Baby im Bauch
Lias Mutter bekommt starke Medikamente und wird mehrfach operiert - trotzdem kommt das Kind gesund zur Welt
Sie hat es nicht gewusst! Während einer Zeit, in der andere Schwangere dreimal überlegen, ob sie eine Kopfschmerztablette nehmen, sich die Haare färben oder das Mettbrötchen auf der Party wirklich essen sollen, hat Maren Brüsemeister mehrere Chemotherapien und Bestrahlungen über sich ergehen lassen. Das sie zu diesem Zeitpunkt schwanger war, ahnte sie nicht. Sie hat es nicht bemerkt. Bis sechs Wochen vor der Geburt nicht.
Schwanger trotz Chemotherapie
Mein Baby ist ein Wunder
Sie strahlt pure Lebensfreude aus und sprüht vor Energie: Wahrscheinlich haben Maren Brüsemeister (45) aus Wedemark bei Hannover genau diese Charaktereigenschaften geholfen, die schwerste Krise ihres Lebens zu überstehen. Brustkrebs zu besiegen und ein Kind zu gebären: Es gibt keinen vergleichbaren Fall in Deutschland.
Überlebenskunst eines Babys
Schwangerschaft während Chemotherapie entdeckt
Schon nach der ersten Medikamentengabe von Epirubicin fielen meine Haare büschelweise aus. Jeden Morgen schloss ich mich mit einer Schale im Badezimmer ein und zog mir die losen Haare aus. Jeden Morgen eine Schale voll. Über die gesamte Chemotherapie hatte ich eine ständige Übelkeit, die mich täglich zum Erbrechen brachte. Trotz der Medikamente, die mir verordnet wurden. Geschmacksveränderungen und ausgetrocknete Schleimhäute führten bereits bei der kleinsten Würzung von Lebensmitteln zum Brennen im Mund. Aber die Zeit lief weiter. Ich hatte keine Chance abzubiegen. Mein Leben ließ sich nicht ändern. Ich fühlte mich völlig fremdgesteuert in meinem Körper.